Leerer kann ein leeres Tor nicht sein – Patrik Stefan verfehlt es trotzdem

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Eher halblegal: Patrik Stefan gegen den Schweizer Goalie Martin Gerber.Bild: AP

Unvergessen

4. Januar 2007: Was für ein Drama! Die Dallas Stars stehen dem Sieg gegen die Edmonton Oilers so nah. Doch weil Patrik Stefan aus zwei Metern das leere Tor verfehlt, erhalten die Oilers eine allerletzte Chance – und die nutzen sie.

Die NHL-Partie zwischen den Dallas Stars und den Edmonton Oilers ist entschieden: Die Stars führen 5:4 und Patrik Stefan kann vierzehn Sekunden vor dem Ende mit dem Puck an der Stockschaufel aufs leere Tor ziehen.

Drei Sekunden lang weiss jeder im Stadion: Jetzt fällt das 6:4 und damit die Entscheidung. Doch als die drei Sekunden vorbei sind, ist auch der Puck am Tor vorbei und die Oilers können noch ein letztes Mal angreifen.

Und es geschieht tatsächlich, was niemand mehr für möglich gehalten hat: Edmontons Ales Hemsky gleicht mit dem letzten Angriff des Spiels aus. 5:5, Verlängerung!

«Da konnte ich gar nichts machen»

«Das werden sie millionenfach zeigen in den nächsten Jahren», ahnt Stefan schon nach dem Spiel, als er sich den Reportern stellt. «Es war ja nicht so, dass ich am Tor vorbei geschossen habe. Das Eis war schlecht, weshalb ich mich entschied, den Puck bis vor die Linie zu führen. Doch als ich die Scheibe auf die Rückhand legen wollte, sprang sie über die Schaufel. Da konnte ich gar nichts machen.»

Das sieht einer seiner ehemaligen Mitspieler ein wenig anders. «Das war das lächerlichste, was ich je in meinem Leben gesehen habe!», lästert Kommentator Ray Ferraro. «Patrik Stefan, du solltest dich schämen. So etwas gehört nicht in die NHL, das ist einfach unglaublich.»

Niemand weit und breit, nur Stefan und der Puck.bild: hockeywebcast

Stefan selber nimmt das Missgeschick auf die leichtere Schulter: «Wir haben ja zwei Punkte gewonnen, darum kann ich jetzt darüber lachen.» Denn zu seinem Glück fällt in der Verlängerung kein Tor und die Dallas Stars gewinnen im Penaltyschiessen mit 6:5.

Neuanfang beim SC Bern

Das verpasste leere Tor ist der letzte Eindruck, den der tschechische Stürmer in der NHL hinterlässt. Denn nach dieser Szene bestreitet er gerade noch 13 Partien in der besten Liga der Welt, Verletzungen verhindern das Comeback des Nummer-1-Draftpicks von 1999 (Atlanta Thrashers).

Im Sommer 2007 ist die NHL-Karriere des Patrik Stefan nach 455 Einsätzen vorbei. Beim SC Bern versucht er einen Neuanfang, aber wegen chronischer Hüftbeschwerden kann er nur drei Spiele bestreiten. Mit erst 27 Jahren muss Patrik Stefan seine Laufbahn beenden.

Nummer-1-Draft Stefan (hinten) beobachtet einen Mitspieler, der später zum NHL-Star wird: Roman Josi (links, gegen Luganos Kevin Romy). Bild: PHOTOPRESS

Unvergessen

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