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Pep Guardiola macht mit seinem Team eine Krise durch.Bild: keystone
Da wird man sechsmal in sieben Jahren Meister, gewinnt in einer Saison gar das Triple, und sobald mal ein paar Spiele verloren gehen, haben die Fans das alles vergessen. Bei Manchester City hängt gerade der Haussegen schief.
Erfolg ist im Sport ja bekanntlich schnell vergessen. Kaum kommt mal eine kleine Krise, wird der Trainer infrage gestellt, der glücklose Stürmer zum Sündenbock gemacht und verfluchen die Fans den gesamten Klub. Das muss gerade auch Manchester City erfahren.
Erstmals seit April 2006 verloren die Skyblues fünfmal in Serie, am Dienstagabend folgte in der Champions League dann ein 3:3-Unentschieden gegen Feyenoord Rotterdam. Dabei verspielten die Engländer zwischen der 75. und der 89. Minute eine 3:0-Führung. Dass ein Team trotz drei Toren Vorsprung in der Schlussviertelstunde noch den Sieg verpasst, gab es in der Champions League noch nie. Ja, im Monat November hat San Marinos Nationalmannschaft mehr Siege gefeiert als das grosse ManCity.
Während im Klub weiterhin alle von Trainer Pep Guardiola, der seinen Vertrag kürzlich um zwei Jahre bis 2027 verlängerte, überzeugt sind und auch mit dem Kader zufrieden sein dürften, sieht das bei den Fans wohl anders aus. Nach dem Spiel gegen Rotterdam waren im Stadion von Manchester City Buhrufe und Pfiffe zu hören. «Sie sind enttäuscht, natürlich verstehen wir das. Sie haben definitiv das Recht zu zeigen, wie sie sich fühlen», sagte Guardiola danach.
So schnell sind die sechs Meistertitel in den letzten sieben Saisons und der Triple-Gewinn 2022/23 in der Wahrnehmung der bestimmt langjährigen Fans wieder vergessen. Das überrascht auch insofern, als im eigentlich 55’000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Stadion rund 8’000 Plätze frei blieben. Die Bedeutung des Spiels gegen Rotterdam schien für den Anhang von Manchester City, der zwischenzeitlich mit den niederländischen Fans aneinandergeriet, also eigentlich nicht besonders gross zu sein.
Zwischen den beiden Fanlagern kochten zwischenzeitlich die Emotionen hoch.Bild: keystone
Sein Team bezeichnete Guardiola nach der Partie als «zerbrechlich» und sagte: «Ich weiss nicht, ob es eine mentale Sache ist.» Besonders die individuellen Fehler in der Schlussphase deuten daraufhin. So war das erste Gegentor ein Geschenk von Verteidiger Josko Gvardiol, bei den beiden anderen Toren sah Goalie Ederson alles andere als gut aus. «Wir müssen diese Fehler vermeiden», erklärte Guardiola, der aber sicher ist, dass sein Team daraus für die Zukunft lernen werde.
Kritik kam auch von Stürmer-Legende Alan Shearer. «Beim Stand von 3:2 kurz vor Schluss führen sie einen Freistoss schnell aus. Wieso?», fragte der heutige TV-Experte und fällte ein harsches Urteil: «Sie sehen schwach und gebrechlich aus.» Besonders die Defensive bereitet ManCity derzeit Sorgen. So kassierte es erstmals seit 1963 in sechs Spielen in Serie mindestens zwei Gegentore. Ex-Nationalspieler Andros Townsend sagte bei der BBC: «Solche defensive Schwächen haben wir bei Manchester City noch nie gesehen.» Darauf dürfte auch die Verletzung von Weltfussballer Rodri, der bis zum Saisonende ausfällt, eine Rolle spielen.
Die «gefühlte Niederlage», wie Guardiola das Unentschieden bezeichnete, hinterliess beim Trainer von Nati-Verteidiger Manuel Akanji auch körperliche Spuren. So hatte er nach der Partie eine blutige Nase und rote Flecken auf dem Kopf. Zuvor hatte er sich ab dem ersten Gegentor immer wieder frustriert die Hände auf dem Kopf zusammengeschlagen und ins Gesicht gelangt. Dabei habe er sich mit dem Fingernagel den Schnitt auf der Nase zugefügt. «Ich wollte mich verletzen», witzelte Guardiola.
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