Deutschland und Grossbritannien wollen militärisch enger zusammenarbeiten

Nachrichten Linkding

Deutschland und Grossbritannien wollen künftig mit Blick auf die Verteidigung sehr viel enger zusammenarbeiten als bisher.

Der deutsche Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und sein britischer Amtskollege John Healey wollen das an diesem Mittwoch mit einer neuen Vereinbarung zwischen den beiden Ländern in London besiegeln, wie die Bundesregierung mitteilte.

John Healey (links) und Boris Pistorius wollen die militärische Zusammenarbeit ihrer Länder stärken.Bild: keystone

Das sogenannte Trinity House Agreement enthalte «konkrete Schlüsselprojekte zur Zusammenarbeit in allen Dimensionen – Luft, Land, See, Weltraum und Cyber». Die gemeinsam geplanten Projekte seien auch für andere Alliierte und EU-Partner wie Frankreich offen, hiess es in der Mitteilung.

Zu der Vereinbarung gehört etwa, dass deutsche Aufklärungsflugzeuge, die U-Boote aufspüren sollen, künftig in Schottland stationiert werden, um von dort aus den Nordatlantik zu überwachen. Unter anderem sollen Hochseekabel damit besser vor Sabotage geschützt werden.

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall will in Grossbritannien ein neues Werk zur Herstellung von Artillerierohren bauen. Gemeinsam mit anderen Verbündeten wollen die beiden Länder neue und bessere Langstreckenwaffen und Drohnen entwickeln, die mit bemannten Kampfflugzeugen kommunizieren und eingesetzt werden können.

Europäischer Pfeiler innerhalb der NATO soll gestärkt werden

An der Ostflanke der NATO wollen die beiden Länder ihre Kräfte bündeln und Logistik, Lagerung und Versorgung gemeinsam nutzen, wie es in der Mitteilung heisst. Die Bundeswehr hat sich zur Entsendung einer Brigade nach Litauen verpflichtet, in Estland sind bereits britische Truppen stationiert. Hubschrauber vom Typ Sea-King, die Deutschland an die Ukraine abgegeben hat, sollen mit modernen Waffen ausgestattet werden.

Europa müsse in Zeiten immer grösser werdender Bedrohungen, vor allem durch Russland, verstärkt in seine Sicherheit investieren, hiess es zur Begründung für die verstärkte Kooperation. «Wir tragen damit gemeinsam dazu bei, den europäischen Pfeiler innerhalb der NATO zu stärken», sagte Pistorius der Mitteilung zufolge.

Für London dürfte es auch darum gehen, das durch den Brexit ramponierte Verhältnis zu Europa wieder auf ein neues Fundament zu stellen. Der britische Verteidigungsminister Healey pries das Abkommen als «Meilenstein» in der Beziehung zu Deutschland und als erhebliche Stärkung der Sicherheit in Europa. (sda/dpa)

Das könnte dich auch noch interessieren:

Der sogenannte «Islamische Staat» ist besiegt, aber längst nicht verschwunden. Nun ist dem Irak ein Schlag gegen die Terrormiliz gelungen.

Sicherheitskräfte haben im Irak den dortigen Anführer der Terrormiliz «Islamischer Staat» (IS) getötet. Das teilte der irakische Ministerpräsident Mohammed Shia al-Sudani mit und sprach von einem «heldenhaften Einsatz» im Hamrin-Gebirge. Neben dem Wali (Gouverneur) des IS im Irak seien dabei acht weitere ranghohe Anführer der Terrormiliz getötet worden. «Es gibt keinen Platz für Terroristen im Irak», teilte Al-Sudani mit.

Read More

Related posts

Meillard überlegen in Führung – Odermatt und Tumler mit viel Rückstand

Freiburger Kantonspolizei nimmt fünf falsche Polizisten fest

Depardieu: Keine Erinnerung an absichtliche Berührung zweiter Klägerin

This website uses cookies to improve your experience. We'll assume you're ok with this, but you can opt-out if you wish. Read More