Azerbaijan Airlines zum Absturz: «Physische und technische Störungen von aussen»

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Das abgestürzt Flugzeug nahe der Stadt Aktau in Kasachstan.Bild: keystone

Nach dem Absturz eines aserbaidschanischen Passagierflugzeugs in Kasachstan mit 67 Menschen an Bord stellt die Fluggesellschaft Azerbaijan Airlines ihre Verbindungen in sieben russische Städte ein.

Von diesem Samstag an werde es keine Flüge mehr nach Sotschi, Wolgograd, Ufa, Samara, Mineralnye Wody, Grosny und Machatschkala geben, teilte das Unternehmen der aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Turan zufolge in Baku mit.

Die Fluggesellschaft teilte zudem mit, dass das Passagierflugzeug, das am ersten Weihnachtsfeiertag in Kasachstan abstürzte, nach ersten Ermittlungen «physische und technische Störungen von aussen» erlitt.

Zuvor hatte die russische Luftfahrtbehörde an einigen Flughäfen im Land erneut aus Sicherheitsgründen vorübergehend keine Starts und Landungen erlaubt. Details wurden nicht genannt.

In Russland stellen immer wieder Flughäfen zeitweilig ihren Betrieb ein, wenn bei ukrainischen Drohnenangriffen die Flugabwehr im Einsatz ist. Laut Azerbaijan Airlines kehrte am Freitag eine Maschine nach Baku zurück, weil am russischen Zielflughafen Mineralnye Wody im Nordkaukasus der Luftraum gesperrt war.

Der Absturz im Video:

Video: watson/x

Nach dem Absturz des Passagierflugzeugs am Mittwoch in Kasachstan steht der Verdacht im Raum, dass die Maschine zuvor im Nordkaukasus vor ihrer geplanten Landung in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, durch die Explosion einer Flugabwehrrakete beschädigt worden sein könnte.

Die Ermittlungen zur Absturzursache laufen. Aserbaidschanische Staatsmedien berichteten, dass eine Delegation der Generalstaatsanwaltschaft aus Baku im Zuge der Ermittlungen nach Grosny reise.

Russische Behörde: schwierige Lage vor Flugzeugabsturz

Das in Kasachstan abgestürzte Passagierflugzeug aus Aserbaidschan konnte nach Moskauer Angaben aus Sicherheitsgründen nicht an seinem Zielort in Grosny landen.

«Die Situation an diesem Tag und während dieser Stunden im Bereich des Flughafens von Grosny war sehr kompliziert», sagte der Chef der russischen Luftfahrtbehörde Rosawiazija, Dmitri Jadrow. «Ukrainische Kampfdrohnen führten zu diesem Zeitpunkt terroristische Angriffe auf die zivile Infrastruktur in den Gebieten Grosny und Wladikawkas.»

Demnach waren wegen der Gefahr durch die Drohnen keine Starts und Landungen in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, erlaubt. Nach Darstellung Jadrows mussten alle Piloten in dem Zeitraum des Alarms den Luftraum verlassen. Es war das erste Mal, dass eine offizielle russische Stelle einen zeitlichen Zusammenhang zwischen einem Drohnenalarm und dem Absturz herstellte. Auf russischer Seite leitet Rosawiazija die Ermittlungen.

Jadrow äusserte sich nicht dazu, ob die Maschine womöglich durch eine ukrainische Drohne oder den Einsatz einer russischen Flugabwehrrakete beschädigt wurde und dann abstürzte. Er sagte auch, dass in Grosny zu der Zeit dichter Nebel herrschte. Der Pilot der Maschine habe zwei Landeversuche unternommen – ohne Erfolg. Er sei dann Richtung Kasachstan abgedreht. (sda/dpa)

Kasachische Gesellschaft stellt Flüge nach Jekaterinburg ein

Azerbaijan Airlines will der Mitteilung zufolge weiter die Flughäfen in Moskau, St. Petersburg, Kasan, Astrachan, Jekaterinburg und Nowosibirsk anfliegen. In Kasachstan setzte die Fluggesellschaft Qazaq Air für einen Monat aus Sicherheitsgründen Flüge von der Hauptstadt Astana in die russische Metropole Jekaterinburg am Ural aus. Flüge nach Omsk und Nowosibirsk in Sibirien gebe es aber weiter, hiess es.

Beim Landeversuch stürzte die aserbaidschanische Maschine vom Typ Embraer 190 am Mittwoch in der Nähe der kasachischen Stadt Aktau an der Küste des Kaspischen Meeres ab. 38 Menschen an Bord wurden getötet, es gab 29 Überlebende. Fotos des Heckteils der Unglücksmaschine zeigen Schäden, die den Einschlaglöchern von Schrapnell aus Flugabwehrwaffen ähneln. Die zwei Flugschreiber der Embraer wurden nach kasachischen Angaben am Donnerstag gefunden. (sda/dpa)

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