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Wendy Holdener und Corinne Suter: Ein Schweizer Erfolgs-Duo?Bild: watson, keystone, imago, shutterstock
In den nächsten zwei Tagen stehen an der Ski-WM Rennen an, wie du sie noch nie gesehen hast. So funktioniert die neue Team-Kombination in Saalbach.
Es ist der neueste Wurf der FIS, um Team-Formate im alpinen Skirennsport zu beleben: die Team-Kombination. Der Ski-Weltverband wagt sich dabei in nahezu unbekannte Gefilde vor. Auf der Stufe der Besten gab es noch nie ein derartiges Rennen. Das Format wurde erst an Junioren-Weltmeisterschaften getestet und für gut befunden. Wir sagen dir, was du zum neuen Rennformat wissen willst.
Wie funktioniert die Team-Kombination?
Das Prinzip ist eigentlich ganz simpel. Zwei Fahrerinnen oder zwei Fahrer bilden ein Team. Ein Teil des Duos fährt eine Abfahrt (gemäss Regeln dürfte es auch ein Super-G sein), der andere einen Slalom-Lauf. Die beiden Zeiten werden addiert und am Ende gewinnt das Duo mit der schnellsten kombinierten Zeit.
Für den Abfahrtslauf werden die Startnummern ausgelost und in dieser Reihenfolge gefahren. Im Slalom starten dann, wie es bei technischen Disziplinen üblich ist, die schnellsten 30 aus der Abfahrt in umgekehrter Reihenfolge, also der Kollege des 30. zuerst und der Kollege des 1. ganz am Schluss. Fällt einer der beiden Athleten aus, wird das Duo disqualifiziert.
Also ist das kein Mixed-Wettbewerb?
Nein. Die Frauen und Männer fahren separate Team-Kombinationen. Die der Frauen findet morgen Dienstag statt. Jene der Männer geht dann am Mittwoch über die Bühne. Die Abfahrt startet jeweils um 10 Uhr, der Slalom dann um 13.15 Uhr.
Vorerst ist das Team-Parallel-Rennen der einzige aktuelle Mixed-Event der FIS.Bild: keystone
So wie der internationale Sport aktuell überall versucht, neue Mixed-Wettbewerbe ins Programm einzubauen, fasst die FIS dereinst bestimmt auch eine Mixed-Team-Kombination ins Auge.
Hat jedes Land nur eine Startmöglichkeit?
Nein. Die FIS-Regeln besagen, dass jedes Team (also jedes Land) maximal bis zu vier Duos an den Start stellen kann. Doch noch ist unklar, ob selbst die grossen Ski-Nationen wie die Schweiz, Österreich oder Italien dieses Kontingent voll ausreizen.
Weiss man schon, wie die Teams aussehen?
Mittlerweile ist klar, wie die Schweizer Frauen-Teams in der Team-Kombination aussehen. Lara Gut-Behrami am Dienstag entgegen ersten Aussagen überraschend doch am Start. Die Tessinerin bildet zusammen mit Wendy Holdener ein Duo. Die weiteren Teams von Swiss-Ski bilden Corinne Suter/Camille Rast, Malorie Blanc/Mélanie Meillard und Priska Ming-Nufer/Eliane Christen.
Auch Mikaela Shiffrin macht eine Kehrtwende. Sie bestreitet die Team-Kombination und verzichtet auf einen Start im Riesenslalom. Sie fährt gemeinsam mit Abfahrts-Weltmeisterin Breezy Johnson.
Diese Team-Kombi-Duos starten bei den Frauen
Schweiz: Gut-Behrami/Holdener, Suter/Rast, Blanc/Meillard, Ming-Nufer/Christen.
Österreich: Puchner/Liensberger, Hütter/Huber, Venier/Truppe, Ager/Gallhuber.
Italien: Nicol Delago/Rossetti, Pirovano/Collomb, Curtoni/Peterlini.
USA: Johnson/Shiffrin, Macuga/Moltzan, Vonn/Hurt, Wiles/Hensien.
Deutschland: Aicher/Dürr, Weidle-Winkelmann/Hilzinger.
Frankreich: Gauche/Lamure, Miradoli/Chevrier, Clement/Breche, Cerutti/McFarlane.
Norwegen: Lie/Holtmann.
Slowenien: Stuhec/Slokar.
Die detaillierten Teams müssen spätestens bis zum Team-Captains-Meeting um 17 Uhr am Vortag des Rennens bekanntgegeben werden. Man darf also im Verlauf des Dienstags auch mit den Nominationen für die Team-Kombi der Männer rechnen.
Marco Odermatt hat einen Start in der Team-Kombination offengelassen.Bild: keystone
Warum wurde das Format im Weltcup noch nicht getestet?
Eigentlich war geplant, im Januar 2024 in Kitzbühel bei den Männern und im Februar 2024 in Crans-Montana bei den Frauen erstmals eine Team-Kombination im Weltcup durchzuführen. Doch kurz vor der Saison entschied sich die FIS dazu, diese Rennen doch wieder zu streichen.
Denn aus dem Lager der Fahrerinnen und Fahrer gab es Proteste. Mehr als hundert Athletinnen und Athleten sollen sich damals gegen das Format ausgesprochen haben. Das Problem: Auch im Weltcup sollten nur Teams aus dem gleichen Land erlaubt werden. Trotzdem sollen die erreichten Weltcup-Punkte für die jeweiligen Disziplinen- und Gesamtwertungen zählen.
Der einzige brasilianische Skifahrer auf Weltcup-Niveau: Lucas Pinheiro Braathen.Bild: keystone
Das wäre natürlich ein riesiger Nachteil für Ski-Stars aus kleineren Ski-Nationen gewesen. Petra Vlhova beispielsweise hätte kaum eine konkurrenzfähige slowakische Abfahrerin gefunden. Gleiches gälte aktuell auch für Lucas Pinheiro Braathen (Brasilien) oder Lara Colturi (Albanien). Die FIS hatte damals angekündigt, die Regeln noch einmal zu überdenken. Gut möglich, dass im Weltcup künftig – das Tennis-Doppel als Vorbild – gemischte Nationen-Duos erlaubt sind.
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Video: watson
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