Das Motiv des Magdeburgers Amokfahrer ist nebulös – Musk und Vance ist das herzlich egal

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Nach der folgenschweren Amokfahrt am Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind viele Fragen zum genauen Hintergrund und dem Motiv des Täters offen. Das hindert zwei enge Trump-Vertraute nicht daran, das Narrativ zu verbreiten, das für sie stimmig ist.

Natasha Hähni, dpa / ch media

Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind noch viele Fragen offen. Informationen zum Motiv des Täters gibt es vonseiten der Polizei zurzeit nicht. Dies, weil die Ermittlungen noch am Laufen sind.

J.D. Vance und Elon Musk scheren sich nicht um den tatsächlichen Ermittlungsstand im Fall Magdeburg. (Archivbild)Bild: keystone

Mehrere Motive, Erklärungen und Verschwörungstheorien kursieren zurzeit auf Plattformen wie X. Eine lautet, dass der mutmassliche Täter, Taleb A., nicht Atheist sei, wie er in der Vergangenheit öffentlich behauptet hat, sondern Schiit. Elon Musk, den Inhaber von X und enger Berater des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, scheint das nicht zu stören, ganz im Gegenteil: Er teilt und kommentiert viele der Posts und versucht das Narrativ zu verbreiten, das seiner politischen Einstellung entspricht.

Deutschland habe weiter eine «suizidale Empathie» gegenüber Asylsuchenden, behauptet Musk. Amokfahrer A. kommt ursprünglich aus Saudi-Arabien. Er war 2006 selber als Flüchtling nach Deutschland gekommen. Angeblich wollte man ihn «schlachten», sollte er zurück in sein Heimatland gehen, sagte er im Jahr 2019 der Zeitung «FAZ».

Seinen Posts auf X zufolge war der Tatverdächtige ein Fan von Elon Musk. In sozialen Netzwerken präsentierte sich der Festgenommene als vehementer Kritiker des Islams und des repressiven Machtapparats in Saudi-Arabien. Seine Begeisterung für den Tech-Milliardär beruht nicht auf Gegenseitigkeit. Am Samstag forderte Musk, denjenigen, «der sich weigerte, den Täter abzuschieben», hart zu bestrafen. Schon ein paar Tage zuvor behauptete Musk: «Die AfD ist die einzige Hoffnung für Deutschland.»

Diese Haltung unterstützte JD Vance, der künftige Vizepräsident der USA, am Samstag indirekt. Er antwortete einer Nutzerin, die die Aussage Musks als gefährlich bezeichnete, sarkastisch: «Es ist so gefährlich, wenn Leute ihre Grenzen kontrollieren. So, so gefährlich.» Auf eine Meldung der Presseagentur AP, in der «ein Auto fuhr in eine Menschenmenge» stand, fragte Vance ausserdem: «Wer fuhr das Auto?»

In den Stunden nach dem Vorfall mit mindestens fünf Todesopfern und rund 200 Verletzten bezeichnete Musk den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz als «unfähigen Narren» und forderte, er solle «sofort zurücktreten».

A. war den deutschen Behörden zufolge unzufrieden mit dem Umgang mit Flüchtlingen aus Saudi-Arabien. Erst vor rund zehn Tagen veröffentlichte die amerikanische Plattform «RAIR», die sich selbst als antimuslimische Organisation beschreibt, ein mehr als 45 Minuten langes Interview mit ihm. Darin warf A. der deutschen Polizei vor, das Leben saudischer Asylsuchender, die sich vom Islam losgesagt hätten, gezielt zu zerstören. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Wochenende, die Äusserungen des Mannes zur Motivlage hätten eher wirr geklungen.

In Magdeburg sitzt der Schock nach dem Anschlag tief. Bereits am Samstagabend versammelten sich zahlreiche Menschen zu einem Gedenkgottesdienst. Es gab in der Magdeburger Innenstadt aber auch eine Kundgebung mit rechten Parolen. (aargauerzeitung.ch)

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So viel stand noch nie auf dem Spiel: Die traditionsreiche Weihnachtslotterie «El Gordo» in Spanien hat dieses Jahr die Rekordsumme von gut 2,7 Milliarden Euro ausgeschüttet. Um 11.27 Uhr – und damit gut zwei Stunden nach Beginn der Ziehung im altehrwürdigen Madrider Opernhaus Teatro Real am Sonntagmorgen – war klar: Der Hauptpreis über vier Millionen Euro ging an Menschen, die ihre Lose mit der Glücksnummer 72’480 in der Stadt Logroño in der nordspanischen Region La Rioja gekauft hatten.

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