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Eine verletzte ukrainische Frau in einem Krankenwagen – nach einem russischen Gleitbombenangriff auf ein Wohnhaus in Charkiw.Bild: keystone
Die Vereinten Nationen beobachten die von Wladimir Putin zu verantwortende Zerstörung kritischer Infrastruktur in der Ukraine mit Sorge. In den kalten Wintermonaten könnte die Situation eskalieren.
Die stellvertretende UN-Flüchtlingskommissarin, Kelly Clements, hat vor den Folgen möglicher neuer russischer Raketenangriffe auf ukrainische Energieanlagen im Winter gewarnt.
«Eine unserer grössten Sorgen ist, dass die Energieinfrastruktur in den kältesten Monaten zerstört wird.»
Das könne zum Ausfall von Strom und Heizung und dem Einfrieren von Wasserleitungen führen, sagte Clements der Nachrichtenagentur DPA in Kiew.
Das wäre vor allem für Ältere ein Problem, die nicht mehr Treppen steigen können. «Entweder sitzen die Menschen dann in der Falle oder sie beschliessen, dass es keine Möglichkeit gibt, zu bleiben, ohne zu erfrieren», sagte sie. Das wäre dann der Punkt, an dem die Menschen das Kriegsgebiet verlassen.
Warum ist das für Westeuropa ein Problem?
«Was in der Ukraine passiert, hat Einfluss auf Deutschland als Land», sagte Clements. Mit Blick auf vergangene Krisen wie in Syrien warnte sie, dass ausbleibende Hilfen neue Fluchtbewegungen auslösen können. Aktuell werde noch keine neue Flüchtlingswelle in westlicher Richtung beobachtet.
Clements lobte die bisherige deutsche Unterstützung, besonders im Fall der Ukraine: «Deutschland ist unser zweitgrösster Sponsor, ein sehr grosszügiger Partner.» Dennoch sei das aktuelle Jahresprogramm für die Ukraine von umgerechnet gut 550 Millionen Euro kurz vor Ende des Jahres erst zu etwa 60 Prozent finanziert.
Etwas mehr als eine halbe Million der am meisten gefährdeten ukrainischen Binnenflüchtlinge wurden vor dem Winter mit einmalig bis zu umgerechnet 470 Euro pro Familie unterstützt. Das Winterprogramm sah auch den Kauf von Generatoren, Öfen und Thermosets für zerstörte Fenster vor.
Wie viele ukrainische Flüchtlinge gibt es?
Der russische Überfall auf die Ukraine vom Februar 2022 löste in Europa die grösste Fluchtwelle seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Über 6,7 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind derzeit als Flüchtlinge vor allem in europäischen Staaten untergekommen.
Die UNHCR schätzt die Zahl der Binnenflüchtlinge in der Ukraine auf gut 3,7 Millionen Menschen. Vor Kriegsbeginn lebten in der Ukraine mehr als 44 Millionen Menschen. Etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets stehen derzeit unter illegaler russischer Kontrolle.
(dsc/sda/dpa)
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