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Im September explodierten die Kommunikationsgeräte der Hisbollah-Terroristen. Nun sind neue Details zur Operation des israelischen Geheimdienstes bekannt geworden.
Tobias Schibilla / t-online
Am 17. September explodierten überall im Libanon die Pager, mit denen die Anhänger der Terrororganisation Hisbollah kommunizierten. Bald danach stellte sich heraus: Bei den koordinierten Explosionen handelte es sich um eine aufwendige Operation des israelischen Geheimdienstes Mossad. Nun sind neue Details dazu bekannt geworden, wie der Mossad die Pager explodieren liess.
Einem neuen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge schmuggelte der Geheimdienst präparierte Batterien für die Kommunikationsgeräte in den Libanon, die mit verstecktem Plastiksprengstoff und unsichtbaren Zündern präpariert waren.
Die Mossad-Agenten bauten die Pager so, dass sie eine kleine, aber mächtige Ladung Plastiksprengstoff sowie einen neuartigen Zünder enthielten, der für Röntgengeräte unsichtbar ist. Um die auffällige Grösse der neuen Produkte zu erklären, erstellten sie gefälschte Online-Shops und Social-Media-Posts, um die Beschaffungsprüfer der Hisbollah zu täuschen. Dieser Plan ging auf – die modifizierten Pager wurden erfolgreich an ihr Ziel geliefert.
Hezbollah terrorists injured by pager 📟 explosions visit Iran 👇
Unbelievable that they also paid Israel €1.6 million for these pagers 🤣
pic.twitter.com/1N1ArJtEuH— Dr. Eli David (@DrEliDavid) October 8, 2024
Verwundete Hisbollah-Mitglieder wurden nach Iran gebracht.
Pager bestanden Sicherheitsprüfungen
Das Batteriemodul bestand dem Reuters-Bericht zufolge aus zwei Lithium-Ionen-Zellen, einer dünnen Schicht Plastiksprengstoff und einem Streifen hochentzündlichen Materials. Diese Konstruktion war in eine schwarze Plastikummantelung und eine Metallhülle eingeschlossen, wodurch herkömmliche Miniaturzünder unnötig wurden und die Entdeckung per Röntgengerät erschwert wurde.
Mitglieder der Hisbollah überprüften die Pager, indem sie diese durch Sicherheitskontrollen fuhren, ähnlich wie denen an Flughäfen. Bei diesen Prüfungen blieben die Pager allerdings unauffällig und wurden danach an die Mitglieder der Terrorgruppe verteilt. Am 17. September explodierten die Geräte dann nahezu zeitgleich und führten zu mehr als 30 Todesfällen und über 3’000 Verletzten.
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quelle: keystone / abir sultan
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