Samstag, 17. Mai. 2025
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Keuchhustenfälle häufen sich in diesem Jahr: Was zu tun ist

by Redaktion
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Keuchhustenfälle häufen sich in diesem Jahr: Was zu tun ist

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Eine Aargauer Schule schlägt Alarm wegen Keuchhusten. Die Krankheit ist nach der Pandemie stark im Aufwind. Was man dagegen tun kann.

Bruno Knellwolf / ch media

Eine Schule in Baden AG warnt die Eltern: «Ein Kind ist an Keuchhusten erkrankt. Falls Ihr Kind Symptome zeigen sollte, gehen Sie bitte zur Abklärung zum Kinderarzt.» Allerdings ist es für Eltern gar nicht so einfach, diese Symptome zu erkennen. Denn einen Keuchhusten (Pertussis) kann man kaum von einem Erkältungshusten unterscheiden.

Einen kleinen Unterschied gibt es allerdings: Keuchhustenpatienten haben in der Regel kein Fieber und nur zu Beginn der Infektion wenige zusätzliche Erkältungssymptome. Typisch für den Keuchhusten ist, dass der Husten sehr lange andauert: Wochen bis Monate. «Und das kann sehr unangenehm sein, weil es oft nachts zu Hustenattacken kommt, die den Schlaf stören», sagt Anita Niederer-Loher vom Ostschweizer Kinderspital. Weil oft nicht erkannt wird, dass es sich um einen Keuchhusten handelt, wird der Erreger nach der Infektion zudem leicht verteilt.

Das geschah im Jahr 2024 besonders häufig. Während in den ersten drei Pandemiejahren die Keuchhustenfälle auf einem historischen Tief waren, sind sie dieses Jahr stark angestiegen. «Nicht nur in der Schweiz, auch sonst in Europa und weltweit», sagt die Infektiologin. Die Fallzahlen der Infizierten liegen 2024 in der Schweiz gemäss dem BAG wieder auf der Höhe der Jahre 2012 bis 2017 mit 85 bis 124 Fällen pro 100’000 Einwohner.

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Bild: Shutterstock

Allein in den letzten vier Wochen dieses Jahres wurden beim Sentinella-Meldesystem des BAG 12 Pertussis-Fälle gemeldet. Diese Zahlen sind Hochrechnungen, die auf den Meldungen von etwa 170 ausgewählten Hausarztpraxen in der ganzen Schweiz beruhen.

Insbesondere für Säuglinge ist die Ansteckung mit dem Bakterium Bordetella pertussis, das den Keuchhusten auslöst, sehr gefährlich. «Auch bei uns in der Schweiz stirbt ein Säugling von 100 Infizierten daran», sagt Niederer-Loher. Es erkranken nicht nur Säuglinge, auch für alle anderen Menschen jeden Alters ist Keuchhusten sehr unangenehm und lästig. Und alle Altersgruppen können infiziert werden und davon betroffen sein.

Die Vermeidung ist gerade über die Festtage nicht so einfach, wenn sich Familien und Bekannte treffen. Besteht ein Verdacht, sollte deshalb auch in diesen Tagen ein Arzt konsultiert werden. «Und zwar dann, wenn es einem Kind nicht gut geht. Wenn es zum Beispiel Mühe mit dem Atmen hat», sagt die Kinderinfektiologin.

Die Impfung ist die einzige Möglichkeit

Um sich vor Keuchhusten zu schützen, gibt es nur eine Möglichkeit: die Impfung. Für Säuglinge und Kleinkinder ist der Keuchhusten in der empfohlenen Sechsfach-Kombi-Impfung zusammen mit Starrkrampf, Diphtherie, Kinderlähmung, Haemophilus Influenza Typ b und Hepatitis B enthalten. Eine Auffrischungsimpfung ist im Kindergartenalter sowie bei Jugendlichen und einmalig mit 25 Jahren empfohlen.

Weil Neugeborene und Säuglinge in den ersten zwei Lebensmonaten noch nicht geimpft werden können, wird eine Impfung während jeder Schwangerschaft empfohlen. Durch die Übertragung der mütterlichen Antikörper ist ein Neugeborenes in den ersten Lebenswochen so am besten geschützt.

«Die Impfung schützt gut, aber nicht hundertprozentig und auch nicht sehr lange», sagt Niederer-Loher. Etwa fünf bis zehn Jahre. Sie empfiehlt deshalb, vergessene oder verpasste Impfungen unbedingt nachzuholen. Die Grosseltern und alle anderen Erwachsenen sollten dann geimpft werden, wenn sie privat oder beruflich Kontakt zu Säuglingen haben, die jünger als sechs Monate sind. Auch wenn sie in den letzten zehn Jahren keine Impfung oder bestätigte Infektion hatten.

Wenn man Symptome hat und die Keuchhustendiagnose gestellt wird, kann mit einer Antibiotikabehandlung die Ansteckungsgefahr beseitigt werden, auf die Symptome hat das aber keinen Einfluss.

Die Durchimpfungsrate gegen Keuchhusten bei Kindern ist gemäss dem BAG seit der Covid-19-Pandemie übrigens keinesfalls gesunken. Sie liegt in der Schweiz bei Säuglingen und Kindern bei 96 Prozent.

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